Vortrag: Antisemitismus in der Umweltbewegung

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Ist es mittlerweile in linken Kreisen recht üblich, das eigene Tun und Denken auf verschiedene Weise zu hinterfragen (beispielsweise nach rassistischen Vorurteilen), so wird Antisemitismus in der Vorstellung vieler Menschen noch immer weit in ein sogenanntes „bildungsfernes Milieu“ verbannt. Doch antisemitische Tendenzen und Denkmuster finden sich in allen Teilen der Gesellschaft und suchen sich kontinuierlich verschiedene Wege des Ausdruckes und Möglichkeiten der Wirkmächtigkeit.

Immer wieder kommt es diesbezüglich auch zu Eklats innerhalb der Natur- und Umweltschutzbewegung, der letzte größere war wohl der Ausspruch von Roger Hallam, welcher den Holocaust als „just another fuckery in human history“ verharmloste. Die Reaktionen auf solche Vorkommen folgen dabei immer einem ähnlichen Muster: von der entsprechenden Aussage wird sich distanziert und je nach Schwere des Vergehens wird die Person aus den eigenen Reihen ausgeschlossen. 

Doch lässt die Regelmäßigkeit solcher Vorkommen darauf schließen, dass diese Reaktion dem Problem nicht entgegengeht. Statt derlei Aussprüche als Ausrutscher zu denken, ist es viel mehr notwendig, sich mit der sowohl historischen als auch inhaltlich-argumentativen Überschneidung von Naturschutz und Antisemitismus zu beschäftigen. Das Anliegen des Vortrages ist es, diesbezüglich einige Anregungen zu bieten. Dazu wird einerseits ein kurzer Abriss der historischen Verbindung einer antisemitischen wie einer Naturschutzbewegung gegeben. Andererseits werden anhand einiger Erkenntnisse der Antisemitismusforschung weiterführende Überlegungen (insbesondere zur Klimabewegung als einer aktuellen Form der Umweltbewegung) angestellt, sowie die Aktualität antisemitischer Argumentationen in der Naturschutzbewegung an einigen Beispielen verdeutlicht.

Verbunden mit diesen Ausführungen ist die Hoffnung, dass eine breitere Auseinandersetzung mit diesem Phänomen es erschwert, immer wieder in allzu einfache und bedenkenswert althergebrachte Erklärungs- und Argumentationsmuster zu verfallen.