Seit 1982 baut Deutschland Lagerunterbringungen für Geflüchtete. Die Asylgesetzgebung sowie die räumliche Anordnung und Organisation dieser Lager zielt auf eine Forcierung der sogenannten "freiwilligen" Ausreise asylsuchender Menschen. Immer weitere rechtliche Verschärfungen wie zuletzt die GEAS-Reform auf EU-Ebene zeugen von einem allgemeinen Politikmodus der westlichen Staaten, der über den Ausschluss rassistisch markierter "Fremder" die eigene nationalstaatliche Souveränität herzustellen versucht. Diejenigen, die nicht abgeschoben werden können, dienen dem hiesigen Kapital als günstige Arbeitskräfte - ohne Sozial-versicherung, Kündigungsschutz oder Anspruch auf Sozialleistungen. Die Desintegration in die Lager verhindert breite solidarische Zusammenschlüsse gegen diese Zustände und macht die Verstoßenen unsichtbar.
Auch Münster beteiligt sich an diesem menschenrechtlich höchst fragwürdigen Unterfangen - in Form der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Gremmendorf. Von einer sozialräumlichen Analyse ausgehend wirft der Vortrag einen Blick auf die konkreten Zustände vor Ort, die Lebensbedingungen und die Techniken der Unterdrückung asylsuchender Menschen in Münster und stellt die Frage:
Wann sind die Tage dieses rassistischen Schweinesystems endlich gezählt?