Afrika im (Welt-)Krieg - Lesung mit Musik

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„Ich stehe zu Füßen der Égalité / versteinert im Lincoln Memorial / ich steh zu Füssen der Égalité / mit ernster Miene, die Hände in Ketten / auf dem uralten Rücken der Sklaverei“ schreibt der kamerunisch-französische Musiker und Schriftsteller Francis Bebey (1929 – 2001).

Es ist der Zwiespalt zwischen eurozentrischer, „werteorientierter“ Verlogenheit und schmerzlich erlebter, konträr dazu stehender Wirklichkeit, der jeweils am Ende der bislang zwei Weltkriege zu Aufruhr in den Kolonien und letztlich zur staatlichen Unabhängigkeit führt. Intellektuelle Afrikas, und die Dichter zumal, haben dem Ausdruck verliehen und damit nicht zuletzt Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung befördert. Agnes Lampkin (Sprecherin), Melchi Vepoyoum (Gitarre) und Thomas Brückner (Konzept, Textauswahl, Sprecher) stellen Texte u. a. der Nobelpreisträger Wole Soyinka (Nigeria) und Abdulrazak Gurnah (Tansania/Großbritannien), von Ngugi wa Thiong’o (Kenia), Buchi Emecheta, Akachi Adimora und Rotimi Babatunde (Nigeria) vor, die ein tieferes Eindringen in die Thematik ermöglichen und zwischen Liebe und Zorn von einem kleinen Ausschnitt afrikanischer Wirklichkeit erzählen.

Thomas Brückner studierte Afrikanistik und Kultur- und Literaturwissenschaften. Er lebt in Leipzig und übersetzte u.a. Werke von Ivan Vladislavić, Helon Habila, Abdulrazak Gurnah und Ngugi wa Thiong'o.
Melchi Vepouyoum ist ein Musiker aus Kamerun, der seit mehreren Jahren in Bonn lebt. Er schreibt und singt in seiner Muttersprache Bamoun und anderen kamerunischen Sprachen sowie in der Jugendsprache Camfranglais.
Agnes Lampkin schloss ihr Schauspielstudium an der HdK Zürich 1996 ab. Sie spielte auf zahlreichen Bühnen im deutschsprachigen Raum. Seit der Spielzeit 2022/23 ist sie ein festes Ensemblemitglied am Theater Münster.

Die Lesung findet im Rahmen der Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg- Ein vergessenes Kapitel der Geschichte“ statt, die vom 24. Februar bis zum 27. März 2025 im Foyer der Volkshochschule Münster gezeigt wird. Sie ist eine Kooperation mit dem Kölner Verein recherche international, der vom 8. März bis zum 1. Juni 2025 im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln eine erweiterte Ausstellung und ein umfangreiches Begleitprogramm präsentiert. Alle Informationen zu dem Programm in Köln unter https://3www2.de

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