Bundesweite Demo gegen den Castortransport und Atomkraft am 9. März in Ahaus, Treffpunkt 12 Uhr am Bahnhof. Demonstrationszug und dezentrale Aktionen!
Derzeit lagern bundesweit mehr als 1000 Castor-Behälter mit hochradioaktiven Abfällen in 3 zentralen und 12 dezentralen Zwischenlagern. Die Genehmigungen für Lager und Behälter sind auf jeweils 40 Jahre begrenzt, die letzte endet im Jahr 2047. Dann wird aber selbst nach den optimistischsten Prognosen kein tiefengeologisches Lager („Endlager“) in Betrieb sein, eine Lösung zur sicheren Entsorgung von Atommüll gibt es weder in Deutschland noch weltweit. Für eine „Dauer-Zwischenlagerung“ sind aber weder die bestehenden Gebäude noch die Behälter ausgelegt. Sie entsprechen schon jetzt nicht mehr dem Stand von Wissenschaft und Technik. Die Bundesregierung will jedoch einfach so weitermachen und die Aufbewahrungsfristen in den bestehenden Lagern verlängern. Zugleich laufen mehrere Atomkraftwerke, die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Brennelemente-Fabrik in Lingen weiter. Dagegen ist Widerstand erforderlich!
Deshalb: Kommt alle am 9. März zur bundesweiten Demonstration nach Ahaus!
Warum gerade Ahaus? Ahaus und Gorleben sind die ältesten Atommüll - Zwischenlager, deren Genehmigung am frühesten auslaufen (Gorleben 2034, Ahaus 2036). Hier wird besonders deutlich, dass das bestehende Zwischenlagerkonzept gescheitert ist. Dies gilt für alle Zwischenlager in Deutschland!
Außerdem drohen Ahaus noch in diesem Jahr neue Castor-Transporte: aus dem Forschungsreaktor FRM II in Garching bei München und aus dem stillgelegten AVR in Jülich. Beide sind hochproblematisch: Bei den Brennelementen aus dem FRM II handelt es sich um hochangereichertes und damit waffenfähiges Material (87% U235); mehrfache Genehmigungsauflagen zur Umrüstung auf niedrig angereichertes Uran wurden von den Betreibern des FRM II ignoriert, ohne dass die bayrischen Aufsichtsbehörden eingeschritten sind. Während des Betriebs des AVR in Jülich haben mehrere gravierende Störfälle stattgefunden, die teilweise vertuscht worden sind. Niemand weiß, in welchem Zustand sich die radioaktiven Kugel-Brennelemente in den Behältern befinden, denn er wurde nicht ordnungsgemäß dokumentiert. Damit nicht genug: Aktuell beantragt der Betreiber eine Verlängerung der Zwischenlagerung von schwach- und mittelradioaktivem Müll bis zum Jahr 2057!
Wir fordern:
Keine Verlängerung der bestehenden Genehmigungen für Zwischenlager!
Umgehende Entwicklung von tragfähigen neuen Konzepten für eine möglichst sichere längerfristige Zwischenlagerung unter Einbeziehung internationaler Forschungsergebnisse!
Keine Verbringung von atomwaffenfähigem Material aus Garching nach Ahaus! Stattdessen Lagerung der Brennelemente, Abreicherung und endlagergerechten Verpackung in Garching! Schluss mit dem Einsatz von waffenfähigem Uran im FRM II!
Keine Verbringung der Brennelementbehälter mit unkalkulierbarem Inhalt aus Jülich nach Ahaus! Stattdessen Bau einer erdbebensicheren Lagerhalle in Jülich und Entwicklung von Konzepten zur endlagergerechten Verpackung dieser Elemente in Jülich!
Keine weitere Produktion von Atommüll, da alle bisherigen Entsorgungskonzepte fehlgeschlagen sind (siehe Asse, Morsleben, Gorleben, Schacht Konrad)!
Warum am 9. März? Zum einen müssen wir unseren Protest jetzt auf die Straße tragen, bevor die ersten Castoren aus Garching oder Jülich nach Ahaus rollen. Zum anderen wollen wir an den Jahrestag des Unfalls von Fukushima am 11. März 2011 erinnern und uns mit der japanischen Anti-Atom-Bewegung solidarisieren.
Geplanter Ablauf der Veranstaltung am 9.3. in Ahaus:
Auftaktkundgebung: 12 Uhr, Bahnhofsvorplatz (Redebeiträge, Musik, Volxküche)
Anschließend Demonstrationszug zum Rathaus, Abschlusskundgebung (Redebeiträge, Musik, Volxküche)
Danach Fahrt zum Atommüll-Lager (Busse, PKW, Fahrräder), Aufstellen von gelben Xen und schwarzen Fahnen
Anreise:
klimafreundlich mit den Öffentlichen
aus dem Süden/ Ruhrgebiet: von Dortmund um 09:52 Uhr mit der RB 51 über Lünen (10:10 Uhr), Dülmen (10:40 Uhr), Coesfeld (11:00 Uhr), Ankunft um 11:18 in Ahaus
aus den Niederlanden/ Nördliches Münsterland: um 11:02 Uhr mit der RB51 von Enschede (Nl) über Gronau (11:20 Uhr), Ankunft um 11:34 Uhr in Ahaus
aus Niedersachsen/ östliches Münsterland: von/ über Münster um 10:10 Uhr mit dem RE2 über Dülmen (s.o.) oder von Münster um 10:10 Uhr mit dem Schnellbus S70
in Fahrgemeinschaften mit dem Auto/ Sonderbussen:
aus dem Süden/ Ruhrgebiet: über die A31 bis zur Abfahrt 32 Legden/ Ahaus, dann über die B474/L575 nach Ahaus und im ersten Kreisverkehr die zweite Ausfahrt in die Parallelstraße, die zum Bahnhof führt
aus dem Norden: über die A31 bis zur Ausfahrt 31 Heek/Ahaus, dann über L573 immer geradeaus, bis linkerhand der Bahnhof liegt