'Zentrale' am alten Güterbahnhof besetzt

Seit Donnerstagabend besetzen wir die Zentrale, ein Gebäude am alten Güterbahnhof in Münster. Bisher wurde die Zentrale von der Deutschen Bahn an das lokale Skate-Label „Koloss“ vermietet und unter Anderem als Location für Konzerte genutzt. Nun fordert die Deutsche Bahn das Gebäude zurück, denn es stehen grundlegende Veränderungen im Viertel an. Im Rahmen des Schlaun-Wettbewerbs 2019/20 ist es unter Anderem geplant den Albersloher Weg vierspurig auszubauen. Diese Veränderung würde auch eine Umstrukturierung der Gleise und vermutlich den Abriss der Zentrale erfordern. Die im Schlaun-Wettbewerb angedachten Veränderungen sind nicht zielführend für eine nachhaltige und soziale Entwicklung des Quartiers. Deshalb halten wir es für legitim uns in einem gewaltfreien Protest in Form einer Besetzung gegen die Umstrukturierung in der geplanten Form zu stellen.

Wir werden es nicht zulassen, dass die Interessen von Investor*innen, der Deutschen Bahn und der Stadt über die Interessen der Anwohner*innen in diesem Viertel gestellt werden. Wir werden nicht zulassen, dass freie Kulturräume für Kapitalinteressen weichen müssen. Aus diesem Grund bleiben wir in der Zentrale und nehmen es selber in die Hand dort einen Kulturraum zu schaffen und zu erhalten. Wir werden die Zentrale gemeinsam mit dem Viertel und allen Interessierten gestalten.

Eine Räumung betrachten wir als ein klares Zeichen, dass die Stadt sich für Investor*innen einsetzt und die Interessen der Bürger*innen nicht achtet. Dass obgleich ausgerufenen Klimanotstandes der Autoverkehr noch immer im Fokus steht und weiter gefördert wird. Dass alternative Kulturräume einen weitaus geringeren Stellenwert als eine wachsende Wirtschaft haben und direkt daraus folgend das Wohlergehen der Anwohner*innen finanziellen Interessen untergeordnet wird.

Unsere Forderungen

Eine Stadt für die Menschen und nicht für die Wirtschaft!

Während bezahlbarer Wohnraum knapp wird, werden immer mehr Luxuswohnungen und Einkaufszentren gebaut. Das nutzt nicht den Anwohner*innen, sondern in erster Linie Investor*innen und großen Unternehmen. Zudem steigen durch solche „Aufwertungen“ die Mietpreise und langjährige Anwohner*innen werden aus ihrem Viertel verdrängt. Wir wollen eine Stadt, die den Bedürfnissen der Menschen gerecht wird, die in ihr leben. Daher fordern wir:

  • Einbeziehung der Anwohner*innen in Entscheidungen, die ihr Viertel betreffen
  • Mehr Sozialwohnungen, weniger Luxus-Appartements
  • Mieten konsequent deckeln

Kreative Freiräume schützen!

Die Räume am alten Güterbahnhof (inkl. der Zentrale) sind ein wichtiger Anlaufpunkt für die lokale Kunst- und Musikszene. Dort können Kreative ohne kommerzielle Zwänge ihrer Leidenschaft nachgehen. In deiner Stadt, in der immer mehr Fläche dem Konsum geopfert wird, sind solche Freiräume rar und müssen verteidigt werden.

Für eine zukunftsfähige Stadt: Verkehrswende konsequent vorantreiben!

Anstatt, wie im Schlaun- Wettbewerb vorgesehen, den Autoverkehr durch teure Baumaßnahmen weiter zu fördern, sollte das städtische Geld besser in klimafreundliche Alternativen gesteckt werden. Konkret bedeutet das:

  • Fahrradwege ausbauen
  • Kostenloser ÖPNV, statt immer weiter steigenden Buspreisen
  • Mehr Grünflächen, anstelle von Vergrößerung der Fahrbahnen

Kontakt

Erreichbar sind wir per Email an zentrale [at] riseup [punkt] net, einen PGP-Schlüssel geben wir auf anfrage heraus.

Autor*in
Lieselotte

Kommentare

Es ist unglaublich wieviel Naivität in diesem Bericht zu lesen ist. Wer bezahlt den den ganzen

Blödsinn?  Schon mal etwas von arbeitender Bevölkerung gehört?  2015/ 2016 sind 1,6 Millionen

Invasoren in die Sozialsysteme eingewandert. Die Linken sind einfach nur krank im Kopf.

Dieser Kommentar ist völlig unpassend und wird den Linken nicht gerecht.

Gehen Sie heute in die Innenstadt und schauen sich die Wahlergebnisse an.

87% der deutschen Bevölkerung sind irre. Die Wirtsachaft schwächelt und

die Einwanderung in die Sozialsysteme nimmt weiter Fahrt auf von denen

die nie eingezahlt haben und es auch nie tun werden.