Vortrag: „Vom Stadion zum Tahrir-Platz“

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Jugendgruppen in der Sozialen Bewegung in Ägypten

Die Ultras-Gruppen in Ägypten haben sich von Anfang an als apolitische Gruppen erklärt, obwohl sie immer kritisch gegenüber dem Polizeistaat des Ex-Diktators Hosni Mubarak waren. Der Grund dafür war die brutale Repression in der Ära Mubaraks gegen jede Jugendgruppe, die sich politisch und kritisch über das Regime geäußert hat. Deswegen sind sie unter der Form einer Sportgruppe geblieben.

„Lügen und Betrügen war der Fußball,
– Bevor wir aufgekommen sind –
Gehirnwäsche und Maske des Regimes.“

UA07

Mit der Forderung nach “Freiheit und Anti-Korruption” war das Stadion nicht nur ein Sportplatz, sondern wurde zu einem wichtigen Medium für die Revolte. Die bedeutende Rolle der Ultras in der Revolte hat ihnen eine so starke politische Position eingetragen, dass sie “Verteidiger des Tahrir-Platzes” genannt wurden.

„Flamme an… Dunkelheit weg!
Freiheit überall… Regime weg!“

UWK

Wie die Jugendgruppen, die eine große Rolle in der Sozialen Bewegung gespielt haben, wurden die Ultras-Gruppen von den Behörden und den Präsidenten der Vereine, besonders von Mortada Mansur (Zamalek SC), so stark verteufelt und unterdrückt, dass sie gesetzlich verboten und ihnen alle Räume genommen wurden. Ihnen blieben nur überwachte digitale Räume, in denen sie sich neu formierten und auch weiterhin für die Freiheit und gegen die Korruption kämpfen.

In dem Online-Vortrag wird sowohl über die Rolle der Ultras-Gruppen in der Sozialen Bewegung in Ägypten als auch über die Repression gegen sie berichtet.

Am Donnerstag, den 17. Dezember 2020 machen wir um 19:00 Uhr unsere letzte Online-Veranstaltung in diesem Jahr. Diesmal geht es um die Ultra‘-Kultur in Ägypten und vor allem um die Rolle der Ultras in der jüngeren Geschichte Ägyptens. Abdallah, ein Zeitzeuge der Revolte von 2011, berichtet über die Ereignisse in Kairo und anderenorts.

Eine Anmeldung ist per Mail an lernort.preussenstadion[at]outlaw-ggmbh.de möglich. Der Link zur Veranstaltung wird am Donnerstag zugeschickt.