Überlastet, ungesehen, un(ter)bezahlt - Demo am 8. März

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Überlastet, ungesehen, un(ter)bezahlt -wir streiken!

Wir sind Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans und agender Menschen. Wir sind wütend!
Seit Jahren beobachten wir, dass Femizide verharmlost und als angebliche „Beziehungstaten“ abgetan werden. Täglich gibt es in Deutschland Tötungsversuche an FLINTA* (Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans und agender Personen) und mindestens jeden dritten Tag endet einer davon tödlich.

Ständig werden wir im Alltag, in Werbung und Medien oder im Beruf mit sexistischen, homo- oder transfeindlichen Kommentaren, Angriffen und stereotypen Geschlechtervorstellungen konfrontiert.
Gleichzeitig hält unsere Arbeit nicht erst seit der Covid-Pandemie unter prekärsten Bedingungen die Gesellschaft am Laufen. Kindererziehung, emotionale Fürsorge von Freund*innen und Familie, Hausarbeit oder die Pflege von Angehörigen erledigen im Privaten vor allem wir. Auch in der Kita, im Krankenhaus, im Altersheim oder der Assistenz werden Berufe hauptsächlich von uns ausgeführt, besonders von den migrantisierten Frauen unter uns, die oft unter noch prekäreren Bedingungen arbeiten. Es fehlt zunehmend an Personal, Zeit, Material und geeigneten Räumen, um sich angemessen um die Menschen kümmern zu können.

Dieser Zustand ist systembedingt und nichts Neues!
Krankenversorgung ist ein Kostenfaktor, von Care-Konzernen übernommene Pflegeheime dienen der Ausschüttung von Gewinnen, Sorgearbeit in der Familie wird in die immer weniger werdende Restzeit neben der Erwerbsarbeit gezwängt, wer weder erwerbsfähig ist noch Geld hat, gilt als Ballast. Kapitalistische Gesellschaften stützen sich auf die Unterdrückung und Abwertung von Frauen, um reproduktive Arbeiten wie Haus-, Pflege und Sorgearbeit möglichst kostengünstig und somit das kapitalistische Rad am Laufen zu halten. Dabei werden Zeit und Mittel für Sorgearbeit (ob unsichtbar unbezahlt zu Hause oder unterbezahlt im Beruf) so weit reduziert, dass diese Arbeit nicht mehr dazu dienen kann, dass es den Menschen wirklich gut geht, sondern nur dazu, Menschen ausreichend fähig für den Arbeitsmarkt zu halten und lohnarbeitsunfähigen Menschen gerade so ein Überleben zu sichern. Auch in der Corona-Pandemie zeigt sich, dass die Profite von Unternehmen über unser aller Gesundheit gestellt werden. Wegen Kapitalinteressen wird sich nach zwei Jahren Pandemie immer noch geweigert, die Impfstoff-Patente freizugeben und damit global Menschen den Zugang zu den Impfstoffen zu ermöglichen. Wehren wir uns gegen diese Verhältnisse!
Um diese Zustände zu ändern, müssen wir die Gesellschaft ausgehend von der Sorge füreinander und Selbstsorge grundlegend neu-organisieren.

Dieses Jahr werden wir bundesweit und international am 8. März einen feministischen Streik organisieren. Wir wollen die unbezahlte Sorgearbeit, die wir täglich leisten, niederlegen.
Organisieren wir uns, um der kapitalistischen Vereinzelung die Stirn zu bieten und zu zeigen, dass wir viele sind! Dabei kämpfen wir für mehr als einen ausgeglichenen Beitrag zur Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern oder bessere Löhne für bezahlte Sorgearbeit. Wir kämpfen gegen patriarchale und rassistische Gewalt und für eine Veränderung hin zu einer Gesellschaft, in der gegenseitige Fürsorge und Anerkennung im Mittelpunkt stehen. Wir kämpfen dafür, dass wir ein selbstbestimmtes und sicheres Leben in einer solidarischen Gesellschaft führen können.

Lasst uns gemeinsam streiken!

Kommt mit uns am 8. März, dem internationalen Frauen*kampftag, auf die Straße! Unsere Demo startet um 16 Uhr auf der Stubengasse.
Bringt Kochtöpfe, Trillerpfeifen etc. mit, damit wir ordentlich Lärm machen können!

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