Wer pflegt deine Oma? Zur Struktur und Systematik von "Global Care Chains"

Bild
Datum

Wer pflegt deine Oma?
… oder deinen Opa? Und unter welchen Bedingungen? Sind das menschliche Bedingungen für alle Beteiligten? Und wenn nicht, warum nicht?

Auf dem Pflegesektor lastet in Deutschland ein enormer Druck. Nicht zuletzt erkennbar durch die massiven Streiks für bessere Arbeitsbedingungen für Pflegepersonal an den Unikliniken in NRW – auch hier in Münster!
Aber nicht nur auf Krankenhausebene, sondern auch in Pflegeheimen oder im privaten Kontext, wo z.T. Pflegepersonal 24/7 bei den zu pflegenden Personen wohnt, ist die Lage höchst angespannt.
Es fehlt an Pflegepersonal. Schlechte Arbeitsbedingungen sowie anhaltender ökonomischer Druck sorgen dafür, dass viele Beschäftigte in der Pflege in Teilzeit arbeiten oder den Sektor frühzeitig verlassen. Auch eine Konsequenz aus massiver Einsparung von Personalkosten im Gesundheitssystem. Aber wer wird Pflegearbeit in Deutschland zukünftig leisten?
Fachkräfte aus dem Ausland, wird die Antwort vieler Politiker*innen sein. Abwerbeabkommen mit anderen Ländern, oft aus dem Globalen Süden, sollen Teil der „Lösung“ sein.
Diese und andere Praktiken unterliegen rassistischen, sexistischen und kapitalistischen sich in Klassenkämpfen äußernden Logiken, die sich mit dem Begriff der „Global Care Chains“ analysieren lassen.Soziologin Dr. Christa Wichterich und Public-Health-Forscher und Krankenpfleger Dr. Santosh Mahindrakar werden die gesellschaftlichen Risse und Ungerechtigkeiten aus Forschungsperspektive und eigener Erfahrung beleuchten, die sich vor dem Hintergrund der Pflegefrage auftun. Im Anschluss möchten wir gemeinsam eure Fragen diskutieren und überlegen, welche Konsequenzen es für aktuelle und zukünftige Pflegekämpfe in Deutschland hat.
Wir freuen uns auf euch!