Dozentinnen und Dozenten des Münsteraner Instituts für Politikwissenschaft führen einen von ihnen ausgesuchten Film in einem etwa halbstündigen Vortrag ein und diskutieren dabei, inwiefern der Beitrag auch aus politikwissenschaftlicher Perspektive interpretiert werden kann. Dabei werden gerade nicht dezidiert „politische“ Filme gezeigt, sondern vielmehr Beiträge kommentiert, in denen das Politische erst auf den zweiten Blick sichtbar wird. Die Reihe richtet sich ausdrücklich auch an Interessierte außerhalb der Universität.
“Anyone can be anything.” Dieses Versprechen prägt das Selbstverständnis Zootopias. In der Stadt gibt es eine auf die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer tierischen Bewohner abgestimmte Infrastruktur, einen gewählten Bürgermeister, eine funktionierende Strafverfolgung, eine strukturiert ablaufende Bürokratie eine lebendige Zivilgesellschaft. Der Film belgeitet die Abenteuer von Judy Hopps und dem desillusionierten Nick Wilde durch eine Realität in Zootopia, in der Differenzkonstruktionen und Identitätszuschreibungen machtvoll Möglichkeiten behindern und Freundschaften brechen lassen, in der Diskriminierungs- und Marginalisierungserfahrungen Hass erzeugen und der Hass auf die Anderen in Gewalt umschlägt. Er zeigt aber auch, wie Bewohner für das, was sie sein und für die Art der Gesellschaft, in der sie leben wollen, kämpfen. Katrin Hahn- Laudenberg diskutiert einführend das Politische in Kindermedien und den utopischen Gehalt dieses lustigen Animationsfilms, freut sich aber insbesondere darauf, das Faultier Flash noch einmal auf Leinwandgröße lachen zu sehen.