𝗨𝗻𝗴𝗲𝘄ö𝗵𝗻𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗚𝗲𝘀𝗰𝗵𝗶𝗰𝗵𝘁𝘀𝗮𝘂𝗳𝗮𝗿𝗯𝗲𝗶𝘁𝘂𝗻𝗴 𝑚𝑖𝑡 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑟 𝐸𝑖𝑛𝑓üℎ𝑟𝑢𝑛𝑔 𝑣𝑜𝑛 𝐹𝑒𝑙𝑖𝑥 𝐻𝑎𝑠𝑒𝑏𝑟𝑖𝑛𝑘 – Mit dieser düsteren und bizarren Stop-Motion-Animation in Lebensgröße laden die Regisseure Joaquín Cociña und Cristóbal León in ein gespenstisch schönes Haus tief im Wald ein, das von der gebrochenen Psyche der jungen María besetzt ist. Das Haus wird um sie herum lebendig, spiegelt ihre Ängste, Traumata und Sehnsüchte wider. Figuren tanzen über die Wände, Möbel erscheinen und verschwinden von den Oberflächen.
Hinter der malerischen Ästhetik und den surrealen Bildern – mit sich verschiebenden Wänden und sich ineinander verwandelnden Figuren – verbirgt sich eine zutiefst konkrete und erschütternde Hintergrundgeschichte. Die Protagonistin María flieht aus der Colonia Dignidad, einer von ehemaligen deutschen Nazis gegründeten Gemeinschaft in Chile, die für zahlreiche Gräueltaten, auch an Kindern, berüchtigt ist.
Die Produktion von La Casa Lobo verfolgte einen innovativen Ansatz und nutzte temporäre Kunstateliers, Galerieräume und Ausstellungen in Deutschland, Schweden und Chile. Teile des Films wurden live vor den Augen der Besucher*innen dieser Ausstellungen gedreht, was der Entstehung des Films eine einzigartige interaktive Dimension verlieh.
La Casa Lobo ist auch eine politische Parabel auf die Schreckensherrschaft Augusto Pinochets.
LA CASA LOBO · Chile 2018 · R: Joaquín Cocina, Cristóbal León · ab 0 J. · dt./span.OmU · 74′