Mit einem Vortrag zum Thema „Bleiberecht jenseits des Nationalstaats - Kämpfe um Sanctuary Policies in den USA" durch Janika Kuge (Uni Frankfurt) und einer anschließenden Diskussion mit Benedikt Kern (Netzwerk Kirchenasyl NRW) findet der letzte Termin der Diskussionsreihe "Migration · Macht · Solidarität" der AG Kritische Stadtgeographie, des studentischen AKs Kritische Geographie sowie der Gemeinnützigen Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender e.V. (GGUA) statt.
In den USA leben und arbeiten Millionen von Menschen ohne legale Papiere und gelten daher als undokumentiert. Jenseits der antimigrantischen Hetze Trumps und anderer Hardliner gibt es auch Initiativen auf allen Ebenen des Staats, die sich für undokumentiert lebende Menschen und ihre Rechte einsetzen. Eine Reihe progressiver und integrativer Politiken sollen den Alltag in der Undokumentiertheit erleichtern und für ein subnationales Bleiberecht organisieren. Besonders populär, auch jetzt während der zweiten Trump Administration, ist dabei die Strategie der Sanctuary Policies, die als subnationale Regelungen polizeiliche Migrationskontrollen einschränken und so Abschiebungen verhindern: Über die Hälfte der US-Bevölkerung lebt aktuell in Sanctuary Jurisdiktionen.
Janika Kuge untersucht anhand einer Fallstudie aus Kalifornien, unter welchen Umständen solche Policies entstehen und Bestand haben, aber auch welchen politischen Gegenwind sie auslösen. Darüber hinaus beleuchtet sie Auswirkungen auf rechtliche und gesellschaftliche Debatten um Bevölkerungs- und Migrationspolitik. Gemeinsam mit Benedikt Kern vom Netzwerk Kirchenasyl diskutieren wir anschließend zivilgesellschaftliche Möglichkeiten asylpolitischer Solidarität in Zeiten zunehmender Asylverschärfungen.
Das Ganze findet in der B-Side im Gruppenraum 1 statt.