Den Anfang der diesjährigen geographischen Diskussionsreihe „Umkämpfte Räume“ der AG Kritische Stadtgeographie gemeinsam mit dem studentischen AK Kritische Geographie macht Nora Keller mit einem Vortrag zum Thema „Stärker als das, was uns trennt“ - Wie städtischer Raum als Grundlage für nachbarschaftliche Solidarität und die gemeinsame Produktion von Sicherheit genutzt werden kann.
Das Kottbusser Tor in Berlin, Kreuzberg ist ein Ort, der von Polizei und Medien als „gefährlicher Ort“ bezeichnet wird. Nora Keller hat am Kottbusser Tor eine wissenschaftliche Untersuchung zu den Themen Sicherheit und Gefahren durchgeführt. In ihrem Buch „Stärker als das, was uns trennt“ berichten 22 Menschen vom Kotti, wie es ist, an diesem Ort zu leben, und welche Gefahren und Ängste für sie dort bestehen. Sie beschreiben aber vor allem auch nachbarschaftliche Organisierung und Solidarität. Während „gefährliche Orte“ in der Stadt oft als Grundlage für Zuschreibungen von Gefahren und Kriminalität dienen, gelingt es einer nachbarschaftlichen Gemeinschaft am Kottbusser Tor hingegen, dieser Zuschreibung entgegenzutreten und den Raum zu nutzen, um Sicherheit durch Solidarität und Zusammenhalt herzustellen. Neben Noras Vortrag über ihre Forschung möchten wir diskutieren, welche Rolle Wissenschaftler*innen in städtischen Kämpfen um öffentlichen Raum und Sicherheit spielen können.
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