Müssen wir diese Zustände gegen ihre Barbarisierung verteidigen?

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"... die Linke muss noch im Angriff auf die moderne Herrschaft, dieselbe gegen ihre immanente »Barbarisierung« verteidigen, was nur dann nicht in ihre Apologie umschlägt, wenn sie sie noch in ihrer Verteidigung gegen innere und äußere Bedrohungen als fortexistierenden Grund der stets drohenden Katastrophe denunziert."

Hey, Lust zusammen diesen Text zu lesen und diskutieren? => "Von feinen Unterschieden und ihren politischen Bedeutungen. Ein Beitrag zur Diskussion um deutsche Spezifik, Demokratie und Totalitarismus" von Hendrik Wallat (https://phase-zwei.org/hefte/artikel/von-feinen-unterschieden-und-ihren-politischen-bedeutungen-58/). 

Nachdem wir Freitag erfolgreich die Party der AfD gestört haben, passt dieser Text ganz gut...Worum ging es eigentlich Freitag? Ging es (einfach) darum, "Demokratie" und "Rechtsstaat" zu verteidigen - und das zwischen wehenden EU-Fahnen? Wollen Antifaschist*innen aber nicht mehr als die Verteidigung des status quo vor Reaktion und Regression? Sind nicht gerade diese Zustände (diese Gesellschaft, in der Einheit von wirtschaftlicher und politischer Form) das, was mit einer gewissen Notwendigkeit Reaktion und Regression, ja ihre "negative Aufhebung auf ihrer eigenen Grundlage" hervorbringt? Bedeutet unsere Absage an die AfD im Namen der Emanzipation der Menschen, im Namen der Vernunft, im Namen der Solidarität nicht auch schon immer eine Kritik dieser Verhältnisse weil selber unterdrückend, irrational, unsolidarisch? Und doch: Sind die bürgerlichen Freiheiten nicht ein unverzichtbares Moment auf dem Weg der Emanzipation, das um jeden Preis gegen eine Regression verteidigt werden muss? Um uns diese Fragen genauer stellen zu können, wollen wir einen Text über das Verhältnis zwischen bürgerlicher Demokratie und faschistischer Regression lesen.