Rom*nja in Bulgarien und Deutschland - zwischen Armut, Diskriminierung und Widerstand

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Mit der EU 2-Osterweiterung 2007 entfaltete sich zunehmend eine mediale und politische Debatte um die sogenannte Armutsmigration und die damit verbundene, vermeintlich massenhafte Ausbeutung deutscher Sozialsysteme. Die Debatte erfährt insofern eine Ethnisierung, als dass sie an antiziganistische Stereotype geknüpft ist, die Migrant*innen aus Rumänien und Bulgarien pauschal stigmatisiert. Insbesondere mittellose Migrant*innen sowie Angehörige der Roma Minderheiten oder als solche wahrgenommene sind hierdurch nicht nur in ihren Herkunftsländern, sondern auch in Deutschland betroffen von Diskriminierung. Wir haben uns gefragt:

Wie sieht die Situation dieser Menschen in den Herkunftsländern jedoch aus? Wie äußert sich Diskriminierung von Rom*nja und welche Diskriminierungserfahrungen erleben sie in ihrem Alltag? Inwieweit sind Angehörige der Roma Minderheiten von Armut betroffen und wie erleben sie diese? Wie gestaltet sich das transnationale Familienleben der Migrant*innen und der im Heimatland Verbliebenen?

Diesen Fragen sind wir im Kontext eines Forschungsprojektes im größten Roma Stadtteil Bulgariens, Stolipinovo in Plovdiv nachgegangen.  Wir, das sind Studierende des Fachbereichs Sozialwesen der Fachhochschule Münster, unter der Anleitung von Dr. Sebastian Kurtenbach. Die im März gesammelten empirischen Daten sind nun ausgewertet und warten darauf der Öffentlichkeit präsentiert zu werden. 

In Kooperation mit der Gesellschaft für bedrohte Völker und dem Roma Center Göttingen e.V., dem Roma Antidiscrimination Network wird es im Anschluss an die Präsentationen einen Workshop zu folgenden Fragen geben: Wie ist die politische Situation von Rom*nja in Bulgarien? Unter welchen strukturellen Bedingungen leben sie? Und welchen Widerstand leisten bulgarische Rom*nja?

Gemeinsam mit euch wollen wir einen kritischen Rahmen gestalten, indem wir darüber diskutieren werden, wie wir in Zukunft Antiziganismus bekämpfen und europäische Solidarität gegen Armut und Diskriminierung fördern können. Für Snacks und Getränke wird gesorgt. Wir freuen uns schon auf den Austausch mit euch!