Münster / Osnabrück – Das Aktionsbündnis „FMO – Ausstieg jetzt!“ sieht Klärungsbedarf bei den Finanzhilfen für den Flughafen Münster Osnabrück. In einem offenen Brief bittet das Bündnis den Geschäftsführer, Prof. Rainer Schwarz, um weitere Details zur Zukunftsplanung des Areals ‚FMO‘, also Flughafengelände und angrenzende Flächen.
„Wir benötigen endlich maximale Transparenz bei den wichtigen Entscheidungen, die nun in den Kreistagen im Münsterland und im Rat der Stadt Münster getroffen werden müssen“, erläutert Clemens Krause als Münsteraner Vertreter das Vorgehen des Aktionsbündnisses. Die bisherigen Stellungnahmen der Verantwortlichen reichten nicht aus, sich ein umfassendes Bild von der finanziellen Lage des FMO zu machen.
Nach den Kommunalwahlen im vergangenen Herbst haben sich die neu gewählten kommunalen Räte nun konstituiert, sodass die ersten Entscheidungen zur weiteren Bezuschussung des FMO aus Steuergeldern nun auf der Tagesordnung stehen. Das Aktionsbündnis „FMO – Ausstieg jetzt!“ spricht sich gegen ein bedingungsloses „Weiter-So“ aus und sieht die Gefahr, dass trotz leerer Haushaltskassen mit dem FMO ein fossiler, klimaschädlicher Dinosaurier künstlich am Leben gehalten wird.
Nachfolgend der offene Brief des Aktionsbündnis „FMO – Ausstieg jetzt!“:
Sehr geehrter Professor Schwarz,
als Vertreter des Aktionsbündnisses „FMO – Ausstieg jetzt!“ wende ich mich mit dieser Mail an Sie in Ihrer Funktion als Geschäftsführer der FMO Flughafen Münster/Osnabrück GmbH. Wie die Debatte in den letzten Wochen gezeigt hat, besteht ein großes Interesse bei den Menschen im Münsterland und Osnabrücker Land an der Ausgestaltung einer Zukunft für das Areal ‚FMO‘, also das Flughafengelände und das angrenzende Umland. Es ist sicher auch in Ihrem Interesse, dass diese Diskussion auf Grundlage der aktuellen Faktenlage geführt werden sollte. Dies ist gerade auch in Zeiten von Falschmeldungen ein wichtiger Beitrag zur öffentlichen Meinungsbildung.Vor diesem Hintergrund bitte ich Sie, folgende Fragen schriftlich zu beantworten.
1) Auf welche Fördermaßnahmen und Rettungspakete kann die FMO Flughafen Münster/Osnabrück GmbH nicht zugreifen, da der notwendige Eigenanteil nicht mehr aufgebracht werden kann?
2.) Angesichts der verheerenden Finanzlage der FMO Flughafen Münster/Osnabrück GmbH sind die Arbeitsplätze stark gefährdet. Auch die Prognosen der Fluggastentwicklung lassen keine dauerhafte Verbesserung der Situation erkennen. Welche Pläne liegen bei der FMO Flughafen Münster/Osnabrück GmbH vor, damit angesichts dieser Aussichten das Areal ‚FMO‘ attraktive, zukunftssichere und nachhaltige Arbeitsplätze bieten kann?
3) Wann kann die FMO Flughafen Münster/Osnabrück GmbH die offenen Fragen z.B. aus dem Kreistag Warendorf klären, sodass die Mitglieder des Kreistages über eine beratungsfähige Vorlage debattieren können?
4) Wie groß sind die Flächen am Areal ‚FMO‘, die aufgrund der Nutzung durch Flugverkehr nicht durch EEG – Anlagen genutzt werden können und welche Wertschöpfung geht dem Kreis Steinfurt verloren unter der Annahme einer optimalen EEG – Nutzung der Fläche?
5) Wie hoch waren die Fluggastzahlen am FMO im Januar? Zum Vergleich: Am insolventen Flughafen Paderborn verzeichnete der November 91 Fluggäste.
Im Namen des Aktionsbündnisses „FMO – Ausstieg jetzt!“ bedanke ich mich für die Beantwortung der Fragen bis zum 10.02.2021 im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Blümer,
Aktionsbündnis „FMO – Ausstieg jetzt!“
Regionales Aktions-Bündnis „FMO – Ausstieg jetzt!“ „Verantwortungsvolle Schließung des Flughafens“ – fordern 40 Initiativen aus Münster, Osnabrück und den Landkreisen. Mehr Infos dazu https://www.attac-netzwerk.de/osnabrueck/flughafen-muenster-osnabrueck-sozial-vertraeglich-abwickeln/regionales-aktions-buendnis-fmo-ausstieg-jetzt/