Über 700 Menschen sind am Samstag, 23.10. dem Aufruf des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung Münster gefolgt und haben gegen den 1000-Kreuze-Marsch protestiert. Der 1000 Kreuze-Marsch steht für eine moralische Verurteilung und Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, und für eine antifeministische und rückwärtsgewandte Einstellung.
Christine Schmidt vom Bündnis: "Wir haben heute nicht nur ein Zeichen gegen den 1000-Kreuze-Marsch gesetzt, sondern auch für eine progressivere Familien- und Gesundheitspolitik demonstriert. Wir fordern eine bessere Versorgung für ungewollt Schwangere und die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen sowie den kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln und eine bessere Sexualaufklärung."
Nach einer Auftaktkundgebung am Hauptbahnhof um 13:30 Uhr zogen die Teilnehmenden laut und bunt durch die Münsteraner Innenstadt. Auf Schildern und Bannern wurde etwa die Abschaffung der Paragrafen 218 und 219a StGB gefordert, und mit Sprüchen wie "Mein Körper - meine Entscheidung" körperliches Selbstbestimmungsrecht eingefordert. Auf der anschließenden Kundgebung am Prinzipalmarkt gab es Redebeiträge von zivilgesellschaftlichen Gruppen und Parteivertreter*innen von SPD, Grünen, Volt und FDP. Mit Vergissmeinnicht und Hanna Meyerholz gab es zudem musikalische Unterstützung aus der lokalen Kulturszene.
"Wir danken allen Teilnehmer*innen für ihr großes Engagement", so Christine Schmidt vom Bündnis. „Der 1000-Kreuze-Marsch ist kein harmloser Gebetszug, sondern ein Sammelbecken für religiöse Fundamentalist*innen und rechtskonservativ bis rechtsextrem gesinnte Menschen. Wir freuen uns, dass die Münsteraner Zivilgesellschaft sich heute so deutlich mit uns für die Rechte ungewollt Schwangerer positioniert hat."