Eine berührbare Welt?! Augenhöhe, Berührung und Kontakt im pädagogischen und therapeutischen Alltag ein getanzter Vortrag mit anschließendem Raum für Austausch und Begegnung

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Eine berührbare Welt?!
Augenhöhe, Berührung und Kontakt

im pädagogischen und therapeutischen Alltag

ein getanzter Vortrag mit anschließendem Raum für Austausch und Begegnung
Sonntag, 3. März 2019, 19 Uhr
Kreativhaus Münster, Diepenbrookstr. 28

Beitrag nach Ermessen, Richtwert 10€

Die Angst vor Übergriffigkeit und Missbrauchsvorwürfen lässt Menschen, die mit Menschen - besonders mit Kindern und Frauen - arbeiten, zunehmend auf Abstand gehen.

Kann man in Zeiten von #Mee Too überhaupt noch irgendwen anfassen? Berührung scheint immer unmöglicher zu werden. Unserer Meinung nach ist das eine besorgniserregende Entwicklung, denn die Erkenntnisse über Entwicklungstraumata zeigen sehr deutlich, dass sichere Bindung maßgeblich über frühen basalen Körperkontakt entsteht – und dass dies nachgenährt werden kann, wenn es in der Kindheit einen Mangel an körperlich erfahrener Geborgenheit gab.

 

Anstatt aus lauter Vorsicht auf immer mehr Distanz zu pochen, kann es also helfen, sich zu fragen, wie denn ein nährender und zugleich achtsamer Kontakt möglich sein könnte.

 

Die zeitgenössische Tanzform Contact Improvisation forscht genau daran. Wie der Name sagt, geht es um Kontakt (also Berührung) und um Improvisation (ungeplantes Agieren aus der Wachheit des Moments heraus). Verbunden über einen wandernden Kontaktpunkt setzen wir unsere Körper ständig neu zueinander in Beziehung. Keine*r führt, keine*r folgt, beide führen, beide folgen und geben sich den Überraschungen des Moments hin. Das kann fein und zart daherkommen oder wild und akrobatisch. Manche erinnert es an balgende junge Hunde, andere an Capoeira, Tango Argentino oder Rock ‘n‘ Roll. Die meisten sagen allerdings: Sowas hab ich ja noch nie gesehen.

 

Darum möchten wir es sichtbar machen.
Und was hat das mit der pädagogische Praxis zu tun?
Kinder brauchen Erwachsene und
Klient*innen brauchen Begleitende, die in Verbindung sind mit der Erde, auf der sie leben, Menschen, die in ihrem eigenen Körper zu Hause sind. Und die sich auf dieser Basis einlassen auf eine Begegnung im Prozess, der auf Gegenseitigkeit und Unvorhersehbarkeit beruht – und auf Wahrnehmung.

 

Diese Haltung kann zu einer veränderten und entspannteren pädagogischen und therapeutischen Praxis beitragen. Sie setzt voraus, dass Pädagog*innen und Therapeut*innen sich ihre ihre eigene Sinnlichkeit zurückerobern. Dazu will dieser Abend Anregungen geben, indem Erwachsene bezeugt werden können, die sich in aller Ernsthaftigkeit dem Spiel hingeben.

 

Wir laden Menschen aus pädagogischen und therapeutischen Berufen und interessierte Lai*innen ein, sich mit uns auf diesem ungewöhnlichen Weg einem belasteten Thema zu nähern. Es gibt Zeit zum Zugucken; Raum für Gespräche und für alle, die mögen auch die Möglichkeit, eigene Erfahrungen zu machen.

 

Der Veranstaltungsraum kann nicht mit Straßenschuhen betreten werden. Bitte bringen Sie sich ggf. ein Paar Wollsocken mit – und falls Sie sich gern selber bewegen wollen, eine bequeme Trainingshose.

 

Herzlich willkommen!

 

Kooperation von contact bewegen e.V. und Kreativhaus Münster

 

Aus Platzgründen ist die Teilnehmer*innenzahl begrenzt auf 40 Plätze, daher bitten wir um eine Voranmeldung über contact.improv.muensteratposteo.de