Drehbuch Geschichte – Kamera Kolonial: Der vermessene Mensch

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𝗗𝗶𝗲 𝗪𝗲𝗶ß𝗲 𝗦𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗱𝗲𝗿 𝗗𝗶𝗻𝗴𝗲 – Ende des 19. Jahrhunderts: Alexander Hoffmann ist ein ehrgeiziger Ethnologie-Doktorand. Als im Zuge der „Deutschen Kolonial-Ausstellung” eine Delegation von Herero und Nama aus der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ nach Berlin reist, lernt Hoffmann die Dolmetscherin Kezia Kambazembi kennen. Er entwickelt ein intensives Interesse an den Herero und Nama und widerspricht nach den Begegnungen und Gesprächen mit ihnen der gängigen evolutionistischen Rassentheorie.

Während der Aufstand der Herero und Nama in der Kolonie mit einem blutigen Vernichtungskrieg niedergeschlagen wird, reist Hoffmann im Schutz der kaiserlichen Armee durch das Land und sammelt zurückgelassene Artefakte und Kunstgegenstände. In Wahrheit sucht er jedoch weiter nach Beweisen für seine These – und nach Kezia. Vor Ort erlebt er, wie die deutschen Soldaten ihren Genozid ausführen. Auch der Ethnologe überschreitet zunehmend moralische Grenzen, als er einwilligt, seinem Berliner Professor Schädel und Skelette von toten Herero zum Zwecke der Forschung zu schicken.

Die Erzählung des Films stieß u.a. auf große Kritik Schwarzer Filmschaffender in Deutschland. Die Einführung zum Film möchte diese Kritik aufnehmen und damit den Blick auf rassistische Muster schärfen.

Namibia/Deutschland/Südafrika 2022 · R & Db: Lars Kraume · K: Jens Harant • Mit Leonard Scheicher, Girley Charlene Jazama, Peter Simonischek, Sven Schelker, Max Philip Koch u.a. · ab 12 J. · 116'

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