Demo: Feminismus in die Offensive - Gegen das Patriarchat und seine Fans

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Liebe Freund*innen,

am 17.03 werden erneut christliche Fundamentalist*innen durch die münsteraner Innenstadt ziehen um gegen Abtreibungen zu demonstrieren und ihr reaktionäres, antifeministisches Weltbild zu verbreiten. Dieser sogenannte 1000-Kreuze-Marsch findet jährlich statt.

Anlässlich dieser Ansammlung von christlichen Fundis möchten wir euch zu einer linksradikalen, feministischen Demonstration unter dem Motto "Feminimus in die Offensive - Gegen das Patriarchat und seine Fans" einladen. Die Demo hat das Ziel, die Problematik und Kritik am 1000-Kreuze-Marsch in einen radikalen Kontext zu setzen. Unser Kampf ist ein Kampf für die Emanzipation und gegen das Patriarchat in all seinen Auswüchsen (siehe Aufruf unten).

Starten werden wir um 16:00 Uhr am Aegidiimarkt (Münster) um von dort zusammen zum Bahnhof laufen. Die Demonstration soll einen Tag abschließen, der hoffentlich zuvor schon vielfältige Aktionen gegen den 1000-Kreuze-Marsch hervorbringen konnte. Es lohnt sich also schon gegen Mittag in Münster zu sein um sich an weiteren Aktionen zu beteiligen.

Bringt eure Freund*innen mit! Wir freuen uns über einen lauten, wütenden und kreativen Protest!
Das Orgabündnis rund um die Demonstration freut sich darauf viele von euch auf der Straße zu sehen. Weitere Verbreitung über eigene Kanäle und Verteiler wäre toll!

Solidarische Grüße,

queerfeMS, Eklat Münster

https://eklatmuenster(punkt)noblogs(punkt)org

Feminismus in die Offensive – Gegen das Patriarchat und seine Fans

Unter dem Motto „1000-Kreuze-für-das-Leben“ demonstrieren in Münster am 17.03.2018 auch dieses Jahr wieder Abtreibungsgegner*innen mit ihrem sog. „Gebetszug“ gegen ein Recht auf Schwangerschaftsabbruch und damit gegen das Selbstbestimmungsrecht von schwangeren Personen.
Abtreibungen unterliegen bis heute restriktiven Gesetzen. Das Recht auf eine Abtreibung ist Deutschland nur straffrei, also faktisch immer noch illegal. Und Ärzt*innen wird das Informieren über Schwangerschaftsabbrüche durch den noch aus der NS-Zeit stammenden §219a Strafgesetzbuch als illegale Werbung ausgelegt.

Das mit dem Gebetszug propagierte Weltbild impliziert reaktionäre Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und Familienleben: Queere Identitäten werden abgelehnt, Homosexualität und alle Formen des Begehrens abseits der heterosexuellen Zweierbeziehung verachtet. Selbstbestimmte Schwangerschaftsabbrüche setzen sie mit dem Holocaust gleich. Der in ihrer Argumentation enthaltene Geschichtsverfälschung, sowie die autoritären Vorstellungen und ihr Antifeminismus machen sie anschlussfähig für Personen und Gruppen aus dem völkisch-rechten Spektrum, wie zum Beispiel der Identitären Bewegung, Neonazis und AfD.

Alle Teilnehmenden des Gebetszugs vereint ein zweifelhafter Lebensschutzgedanke. Dem Recht auf Selbstbestimmung der schwangeren Person setzen sie das „Lebensrecht des Kindes“ entgegen. Abgesehen davon, dass allein die Person selbst bestimmt, was mit ihrem Körper geschieht, ist dies verkürzt gedacht. Denn im Gegenteil kann ein Abtreibungsverbot Leben kosten. Der massiv erschwerte Zugang zu legalen Abtreibungen führt in den meisten Fällen dazu, dass schwangere Personen Abbrüche illegal vornehmen, die wiederum unter sehr hohen Kosten und unter schlechten medizinischen und hygienischen Umständen durchgeführt werden. Dies bedeutet ein hohes gesundheitliches Risiko für die schwangeren Personen, das im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen kann.

Proteste, die sich jedoch allein auf die Verteidigung feministischer Errungenschaften konzentrieren, rücken die hiesige Gesellschaft in ein Licht, das sie nicht verdient.
Obwohl sich unsere Lebensrealitäten durch die mutigen Kämpfe feministischer Bewegungen bereits um einiges verbessert haben, trügt der Schein des staatlichen Gleichstellungsversprechens. Noch immer wird beispielsweise ein Großteil der Betreuungs-, Pflege- und Sorgearbeit unentgeltlich und von Frauen* verrichtet. Dieser Umstand ist kein Zufall, sondern für die derzeitige Gesellschaftsordnung unabdingbar. Konsequente feministische Praxis richtet sich daher nicht nur gegen reaktionäre und antifeministische Bewegungen, sondern auch gegen den bürgerlichen Staat und die kapitalistische Produktionsweise!

Für eine Gesellschaft ohne patriarchale Zurichtung und sexistische Gewalt, in der wir solidarische und emanzipatorische Lebensentwürfe entwickeln können, ohne diese ständig gegen Rechts und den Zugriff des Staates verteidigen zu müssen, wollen wir am 17.03. auf die Straße gehen und den Fundis den Tag versauen.

Feminismus in die Offensive – Gegen das Patriarchat und seine Fans!

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