Nestbeschmutzerinnen - Thesen zu einer feministischen Islamkritik

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Nestbeschmutzerinnen

Thesen zu einer feministischen Islamkritik

Vortrag und Diskussion mit Koschka Linkerhand

Eine feministische Kritik an Islam und Islamismus bewegt sich in einem hochexplosiven Spannungsfeld: Einer sich barbarisierenden deutschen Gesellschaft, deren Rassismus sich deutlich auf MuslimInnen fokussiert, steht eine breit aufgestellte Linke gegenüber, die Rassismus kritisiert, aber die frauenfeindlichen Missstände in muslimischen Ländern und Communitys nicht wahrhaben will und mit Sprechverboten und bedingungsloser Solidarität für die Unterdrückten operiert, gleich welchen Geistes Kind sie sind.

Innerhalb der Linken ist die antideutsche Kritik am Islam ebenso mangelhaft wie die queerfeministische. Die eine missachtet, dass mit den Kategorien der klassisch-aufklärerischen Kritik das Patriarchat nicht zu fassen ist; die andere verabsolutiert die Politik der Identität auf eine Weise, dass kein Raum für objektive Bestimmungen von Islam und Frausein im Islam bleibt. Im Vortrag möchte ich Thesen eines materialistischen Feminismus formulieren, der davon ausgeht, dass Feminismus wesentlich Identitätspolitik von Frauen ist, von dieser Warte aber auf eine universalistische Gesellschaftskritik abzielen muss, deren Gegenstand das kapitalistische Patriarchat in seinen muslimischen wie in seinen westlichen Ausprägungen ist.

Koschka Linkerhand ist freischaffende Autorin und schreibt u.a. für die feministische Zeitschrift "Outside the Box". 2018 erschien der von ihr herausgegebene Sammelband "Feministisch streiten - Texte zu Vernunft und Leidenschaft unter Frauen" im Querverlag.

Der Vortrag findet in Kooperation der Projektstelle Ideologiekritik mit dem Autonomen Frauenreferat des AStA der WWU Münster statt.