Zwischen Normalität, Spießertum und Bewegung – Schwules Leben im deutschen Kino der 1970er und 1980er Jahre
Dem in Rheine geborenen und verstorbenen Frank Ripploh gelang mit seinem Debüt TAXI ZUM KLO ein überraschender Publikums- und Kritikererfolg, der sogar in New York für lange Schlangen an der Kinokasse sorgte. In seiner autobiografisch gefärbten Komödie über ein Westberliner schwules Paar lässt Ripploh – Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion – die unterschiedliche Lebensmodelle aufeinanderprallen und weiß das humoristische Potential bestens zu nutzen. Frank ist Lehrer, Bernd arbeitet in einem Kino. Bernds Zukunftstraum ist das ruhige Leben zu zweit, mit Blumentopf und Bauernhof. Frank braucht das Abenteuer, die Sehnsucht, die Erfahrung von Grenzen. Frank ist Tag und Nacht in Berlin unterwegs, immer auf der Suche nach einem sexuellen Abenteuer. Die expliziten Sexszenen sind dabei derart unverkrampft und selbstbewusst inszeniert, dass selbst sonst eher konservative Medien nur mit Begeisterung auf diese Form der ironischen Selbstbespiegelung reagieren konnten.
Salzgeber Medien bringt den Film jetzt aus Anlass des 40. Jubiläums der Weltpremiere wieder in die Kinos.
Deutschland 1980 · R & Db: Frank Ripploh · K: Horst Schier • Mit Frank Ripploh, Tabea Blumenschein, Magdalena Montezuma, Thomas Born, Jürgen Thormann u.a. · ab 16 J. · 91'