filmclub münster: Mutter und Tochter, oder nie ist es völlig Nacht / Deda-Schwili an rameararisarasodesbolomdebneli

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Im Rahmen der Filmreihe „Cinema Ost“ im Schloßtheater: Autobiografie, Liebeserklärung und Trauerarbeit – das Vermächtnis Lana Gogoberidzes und darin aufgehoben auch das ihrer Mutter.

Geht es im Leben um Begegnung oder Trennung? Das fragt die 93-jährige georgische Regisseurin Lana Gogoberidze zu Beginn des Films anhand von Fotos, auf denen sie als Kind in Umarmung mit ihrer Mutter Nutsa zu sehen ist. Das Filmemachen folgt in Gogoberidzes Künstler:innen-Familie einer matrilinearen Logik in dritter Generation. Nutsa Gogoberidze war Georgiens erste Regisseurin, dann als Gulag-Häftling für zehn Jahre von ihrer Familie getrennt und bis an ihr Lebensende von ihrem zensierten Werk abgeschnitten. Lana Gogoberidze macht sich mit ihrer Tochter Salome Alexi daran, die Teile von Nutsas Leben zusammenzuführen. So finden sie ihre verschollenen Werke Buba (1930) und Uzhmuri (1934). Lana am Set ihres vorherigen Films, umringt von ihrer Filmcrew-Familie: Filmemachen als kollektive Praxis der Sorge und Zärtlichkeit. Ihr Film ist Autobiografie, Liebeserklärung und Trauerarbeit – das Vermächtnis Lana Gogoberidzes und darin aufgehoben auch das ihrer Mutter. Diese inspirierte sie zu starken, freien Frauenfiguren, die düsteren Zeiten trotzen. Gegen alle Abgründe setzt die Gogoberidze-Dynastie Poesie, Tanz und Kino – gemeinsam geteiltes Leben.

Georgien/Frankreich 2023, 89 Min. Dokumentarische Form
Regie: Lana Gogoberidze, Co-Regie: Salome Alexi, Buch: Lana Gogoberidze, Kamera: Jean-Louis Padis, Musik: Reso Kiknadze, IrakliIwanischwili, Stimme: Lana Gogoberidze
Georgisch mit deutschen Untertiteln

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