Der May Ayim Ring Münster lädt zu einem Konzert der International Gospel Church. In der Adventskirche (Coerdestraße 56 in Münster) wird der Chor der Sprecherin des May Ayim Ring Münster, Clarissa Naujok, ein Feuerwerk des Gesangs abbrennen. Der Eintritt ist frei.
Lesung und Diskussion mit Florence Brokowski-Shekete aus „Mist, die versteht mich ja!“
Die Schulamtsdirektorin Florence Brokowski-Shekete wurde als Kind nigerianischer Eltern 1967 im Hamburg geboren. Sie wuchs bei einer deutschen Pflegemutter in Buxtehude auf. Von 1976 und 1979 lebte sie mit ihren leiblichen Eltern im nigerianischen Lagos – ein Land, dessen ein Land, dessen Sprache sie nicht sprach, dessen Kultur ihr fremd war und zu einer (ihrer) Familie, die sie aber nicht kennt. Durch das beherzte Eingreifen einer Lehrerin schafft sie es zurück nach Deutschland.
Erwin Kostedde, der erste Schwarze im Dress der deutschen Fußballnationalmannschaft, ist Münsteraner. Er wuchs am Laerer Landweg im Osten Münsters aus. Seine ersten Fußball-Schritte machte der Kicker auf dem Rasen des SC Münster 08. Der Durchbruch gelang Kostedde aber beim TuS Saxonia Münster, wo unter anderem Preußen-Legende Felix „Fiffy“ Gerritzen ihn trainierte. Logisch, dass Erwin Kostedde später vom Kanal an die Hammer Straße wechselte und dort erstmals einen Adler auf der Brust trug.
Rassismus als gesellschaftliches Konstrukt betrifft uns alle, denn wir alle sind Teil dieses ausschließenden Systems: Rassismus begegnet uns in Gesellschaft und Alltag.
Der May-Ayim-Ring Münster beleuchtet das Thema in einer Veranstaltungsreihe aus verschiedenen Blickwinkeln. Wirkt unsere koloniale Vergangenheit bis heute nach? Warum ist die aktive Auseinandersetzung mit Rassismus für unsere Zukunft so wichtig?
Was zu bewerkstelligen wäre, ist eine geschichtsmaterialistische Untersuchung des rassistischen Syndroms, das über alle gesellschaftlichen Entwicklungen hinweg, in allen "zivilisierten" Ländern des Westens, mindestens in den letzten 150 Jahren, in seinem Charakter weitgehend gleich geblieben ist und den Zusammenschluß des Weltproletariats in eigener Sache zusätzlich verhindert.
Wir können nicht alle aufnehmen!" Solche und ähnliche Aussagen hört man häufig, wenn es um Seenotrettung und die Aufnahme geflüchteter Menschen in Deutschland geht. Aber wer ist überhaupt dieses "Wir", und warum ist es so problematisch, damit zu argumentieren? Der Vortrag beleuchtet gängige nationalistische und rassistische Argumentationsmuster im Kontext der deutschen und europäischen Migrationspolitik. Im Anschluss wird es Gelegenheit geben, ins Gespräch zu kommen und anhand praktischer Übungen den Blick für nationalistische Framings zu schärfen.