30 Jahre Sonntagsspaziergang Ahaus

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15. Dezember 2024, 14 Uhr, Atommülllager Ahaus:
Keine Castor-Transporte von Jülich / Garching nach Ahaus!

Der Protest und Widerstand gegen unverantwortliche und gefährliche Atommüll-Transporte nach Ahaus hat eine lange Tradition, die bis in die 1970er-Jahre zurückreicht. Doch 1992 begann die erste Transportserie mit hochradioaktivem Atommüll aus dem stillgelegten Thorium- Hochtemperatur-Reaktor in Hamm. Gegen etliche dieser Transporte gab es Demonstrationen und Blockadeaktionen. Als eine weitere Reaktion fand dann vor genau 30 Jahren, im Dezember 1994, am Atommüll-Lager in Ahaus-Ammeln der erste Sonntagsspaziergang statt. Schnell wurde der dritte Sonntag im Monat zum fixen Demotermin in Ahaus und zum tragenden Protest-Element gegen den großen Castor-Transport 1998 sowie gegen die Autobahn-Castoren aus Dresden- Rossendorf 2005. Seither hat kein einziger Castor-Transport mit hochradioaktivem Atommüll mehr Ahaus erreicht. Die Sonntagsspaziergänge und der Protest haben gewirkt. Inzwischen ist klar, dass der Atommüll deutlich länger als die angekündigten 40 Jahre in Ahaus bleiben soll. Plan A ist gescheitert. Ein sicheres Endlager ist nicht in Sicht und die sichere Langzeitlagerung ist an allen Zwischenlager-Standorten ungeklärt. Hier müssen grundsätzlich neue Sicherheitskonzepte her!

Wir handeln auch nicht nach dem St.-Florians-Prinzip – im Gegenteil: 2010 haben wir den Abtransport der Dresdner Castoren in die russische Atomanlage Majak verhindert. Doch leider gilt das nicht überall. So versuchen schon seit 2009 das Forschungszentrum Jülich sowie Teile der Bundesregierung und der NRW-Landesregierung beharrlich, die 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln aus Jülich in 152 Castor-Einzeltransporten über die Autobahnen quer durch NRW nach Ahaus zu bringen. 2024 sollte es zum Showdown kommen, doch unser beharrlicher Protest hat auch dieses Jahr bisher den Castor-Wahnsinn verhindert!* Das wollen wir am 15. Dezember in Ahaus gemeinsam feiern!

Aber noch ist die Gefahr nicht gebannt – wider alle Vernunft werden die Transporte der Jülicher Castoren nach Ahaus weiterhin geplant und sollen nach dem Willen des Forschungszentrums Jülich schnellstmöglich beginnen.* Auch die bayrische Staatsregierung will ihren hochradioaktiven Atommüll aus dem Forschungsreaktor Garching bei München unbedingt nach Ahaus abschieben, weil der Reaktor mit hoch angereichertem, militärisch nutzbarem Uran betrieben wird – auch das ein brandgefährlicher Wahnsinn.

Wir fordern von der Bundesregierung und der NRW-Landesregierung: Stoppen Sie den Castor- Irrsinn – Atommülltransporte von A nach B schaffen nur zusätzliche, unkalkulierbare und vermeidbare Sicherheitsrisiken, sie sind teuer und sie lösen nicht die Atommüllentsorgung. Wir kündigen an: Sollte es in 2025 zu einer Transportgenehmigung kommen, werden wir uns querstellen und in Ahaus sowie an den Transportstrecken zwischen Jülich und Ahaus auf die Straße gehen. Der Sonntagsspaziergang wird dann wieder regelmäßig jeden dritten Sonntag um 14 Uhr am Atommülllager in Ahaus stattfinden – wir sind bereit!

Deshalb: Kommt am Sonntag, 15. Dezember, um 14 Uhr zum Atommülllager nach Ahaus und lasst uns zum Jahresabschluss gemeinsam ein klares Zeichen setzen: Atommüllentsorgung funktioniert nicht auf der Autobahn! Zugleich fordern wir die sofortige Stilllegung der nahe gelegenen Urananreicherungsanlage in Gronau sowie der Brennelementefabrik in Lingen!

Für Bus- und Bahnanreisende gibt es einen Shuttle-Bus vom und zum Ahauser Bahnhof!